1990, Säulenwald mit Teppichrohren, weiße Farbe · 380 x 600 x 800 cm (H x B x T)
Angst-Lust-Weiß
Wenn die Farbe Weiß in der postmodernen Kunst einen wichtigen Stellenwert einnimmt, so dokumentiert dies eine Verweigerungshaltung gegenüber der Moderne, wie auch gegenüber der Realität des Alltags. Altes, Krankes und Schmutziges ist fehl am Platz und wird übertüncht. Im künstlerischen Prozess führt das Übertünchen mit Weiß zu einer Ästhetik des Verschwindens. Es soll aber auch einen Neubeginn signalisieren. Diese Ambivalenz der Farbe Weiß lässt sich gut mit dem Begriff der Angstlust beschreiben: Die Angst des Malers vor der weißen Fläche und gleichzeitig die Lust, diese Fläche zu gestalten. (KB 1990)